FrachtexpressEisenbahnen und Gütertransport im Kartenspiel | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Franjos | James Kyle | 3-4 | ab 10 | 60 Minuten | 10 Euro |
Quick: |
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Spielziel: | Es ist anstrengend, mit Eisenbahnen quer durch die Welt zu fahren und von A nach B zu müssen. Schade ist, daß meist A und B so ewig weit von einander entfernt sind, daß der Weg nicht wirklich lohnt. So passiert es dann, daß man die Gelegenheit beim Schopfe ergreift und nebenbei noch eine kleine Tour von C nach D mitnimmt. Alles in allem versuchen wir, unsere Startpunkte und Zielpunkte so gut wie möglich zu koordinieren und dabei möglichst viele der wertvollen Frachten an ihren Zielort zu bringen. | |||||||
Ablauf: | Wir haben es hier mit einem kleinen Kartenspiel zu tun. Alles, was man außerdem noch braucht, sind ein paar kleine Lokomotiven, die auf den Karten durch die Lande fahren und die Aufträge für uns erledigen. Die Karten sind im Falle von Frachtexpress 50 Karten, die alle diverse Funktionen haben. Sie beschreiben, an welchen Orten, wir unsere Fracht aufnehmen und auch, wo wir sie abliefern müssen. Sie geben uns alternativ die Möglichkeit, die Karte zum Fahren auf den Schienen zu bewegen. Hierbei bestimmt die Karte außerdem, wie lang der Zug maximal sein darf, wenn ich die Karte tatsächlich zum Bewegen benutzen möchte. Als ob das noch nicht genug wäre, haben die Karten noch 3 weitere alternative Funktionen. Auf jeder Karte ist eine Zahl angegeben, die bestimmt, wieviele Punkte ich beim Erreichen des Zielbahnhofes bekomme, weiter wird festgelegt, wieviele Karten ich nachziehen darf, wenn ich die Karte zum Nachziehen nutze. Schließlich und endlich kann ich die Karte auch immernoch ausspielen und ihre Schienen zur Verbesserung des Schienennetzes nutzen. Bevor wir uns erschlagen lassen, von der Masse der Funktionen, werfen wir einen interessierten Blick auf den Rest des Spieles. Wir haben 10 Bahnhöfe, die wir als Start- und Zielpunkte unserer Fahrten nutzen. Gestartet wird in der Anfangsauslage vom gemeinsamen Startpunkt für alle Loks. Ich kann alle meine Aktionen in beliebiger Anzahl und Reihenfolge machen - einzig das Nachziehen geht nur 1x zum Schluß des Zuges. Ansonsten geht alles bunt durcheinander. Befinde ich mich am richtigen Ort, so kann ich An- oder Abkuppeln. Beim Abkuppeln am Zielort geht die Karte in meinen Besitz über und ich bekomme ihre aufgedruckten Punkte. Mein kleiner Zug kann aus bis zu 5 Waggons bestehen, doch je länger er wird, desto weniger Karten stehen mir zum Fahren zur Verfügung. Jede Karte gibt an, wieviele Wagen mir ihr maximal gezogen werden können - und diese Ziffern sind ungleichmäßig verteilt. Es gibt kaum Karten, mit denen man einen 5er-Zug ziehen kann, jedoch immerhin 4x mehr, mit denen ein 4er-Zug gezogen werden kann. Man sollte also auf die Zuglänge achten und nicht jeden Waggon ankoppeln, auch wenn es für den Moment ertragreich erscheint. Auch das Bewegen passiert mittels der Karten und über die Karten. Die Zugweite der gesamten Lok ist hier der Waggonwert, der ansonsten auch die Gewinnpunkte bezeichnet. Somit haben wir also mal wieder das klassische Dilemma, das man die Karten mit ihren Eigenschaften oft, in verschiedenen Funktionen gerne mehrfach verwenden möchte. Schön wäre es, sowohl 9 Schwellen weit zu ziehen, dann allerdings kann man diesen 9er-Wagen nicht mehr punkteträchtig nach Hause fahren. Oder sind es vielleicht doch die Schienen, die man gerne legen möchte? Wer weiß das jetzt schon, wo er noch gar nicht spielt? Doch warten sie ab, bis sie selber die Gelegenheit haben, dieses Dilemma spielerisch zu erleben. | |||||||
Fazit: | Das große Problem an diesem Spiel sind die Mitspieler. Sie sind es aus vielen anderen Spielen gewohnt, viele Karten auf der Hand zu halten - das kann hier ein Eigentor werden, da daß Spiel endet, wenn keine Karten mehr nachgezogen werden können. Anfangs kann es so durchaus passieren, daß das Spiel gerade erst begonnen hat und schon zu Ende ist. In diesem Fall muß noch etwas Erfahrung mit dem Spiel gesammelt werden, denn so schnell muß es nicht zu Ende gehen. Auch wenn die Erfahrung in dem Falle eher negativ ist, sollte man dem Spiel eine weitere Chance geben. Mit einer ordentlichen Anzahl an Handkarten gespielt, läuft das Spiel gleich ganz anders. Man fährt hierhin und dorthin, koppelt an- und ab. Was jedoch nicht passiert, ist eine eifrige Interaktion zwischen den Mitspielern. Jeder fährt mal hier- mal dorthin und wenn man dabei mal Mitspielern begegnet, dann ist es meist im Bahnhof. Hier jedoch passiert nix. Wann mal was passiert, dann auf freier Strecke, wo man sich allerdings recht selten aufhällt. Hier kann man den Gegner vor sich herschieben und mit Glück sogar vom Plan fallen lassen. Nette Sache, doch sie passiert viel zu selten. Alles in allem ist es zwar ein nettes Spiel, jedoch ohne das Maß an Interaktion, die ein richtiges Spiel ausmacht. Die Interaktion kommt erst mit der Version für Fortgeschrittene ins Spiel. Diese allerdings ist dann etwas über das Ziel hinaus geschossen, bringt sie doch so viel Interaktion ins Spiel, daß es fast chaotisch wird. Etwas weniger wäre hier mit Sicherheit etwas mehr gewesen. Aber zu diesen Preis hat das Spiel sicher seine Chance verdient - ich z.B. bereue nicht, es wiederholt gespielt zu haben. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 20.08.2002 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |