EgiziaDas Land zwischen Pyramiden und Siegpunkten | |||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Hans im Glück | Acchittocca | F.Vohwinkel | 2 - 4 | ab 12 Jahre | 90 Minuten | 33,- Euro |
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Spielziel: | Ein Tempel und eine Pyramide wollen errichtet werden, dort hinten steht schon fast ein Obelisk und auch der Weg dorthin will gepflastert sein. Die Sphinx überschaut den Baubetrieb aus der Distanz und ansonsten gibt es Vieles an und um den Nil, das uns bei unserer Aufgabe hilft. Mal sind das neue Bautrupps, mal Boni anderer Art. Ziel ist es, nach 5 Jahren der profilierteste Baumeister vom Nil zu sein und dabei die Mitspieler hinter sich zu lassen. | |||||||
Ablauf: | Egizia läuft in Runden ab, wobei jede Runde für sich wieder gleich verläuft. Zuerst fällt der Blick auf den Nil, der auf dem Spielbrett ungewöhnlich stark mäandert und quasi im Zick-Zack den Spielplan beherrscht. Hier hat jede Kurve ihre eigene Funktion bzw. Aktion, die - wenn genutzt - den Spieler an irgendeiner Stelle im Spiel voran bringt. Ein Teil der Aktionen steht jede Runde wieder zur Verfügung, während ein anderer Teil rundenabhängig wechselt und durch Karten gesteuert wird. Im Verlaufe des Nils fahren die Boote der Spieler vom Start der Mündung entgegen. Gelegentlich wird angelegt und die dortige Aktion ausgeführt, während auch an den zu errichtenden Bauwerken angelegt werden kann, um Bautrupps aussteigen zu lassen. Dieses können mehrere Spieler (aber längst nicht alle), während die Kartenaktionen der anderen Nilseite sowie die anderen Aktionen auf der Bauwerkseite nur jeweils 1 Spieler je Runde auswählen kann. Und ganz wichtig: Der Nil wird nur stromabwärts befahren. Die Schiffe am Nil bringen mir neue Arbeiter, neue Nahrungsfelder und auch neue Bausteine ein. Das Spannende hierbei ist, daß diese 3 Aktionen dem Spieler keine Kosten aufdrücken, sondern einfach ihren positiven Aspekt entfalten und gut ist. Da die Aktionen in ihrer Verfügbarkeit beschränkt sind, sollte man sich frühzeitig entscheiden, was man benötigt und wieviele Kurven früher man sich eine Aktion sicher muß, um sicher zu sein, daß niemand früher hier anlegt. Es ist immer eine Frage der Prioritäten, wie schnell man den Nil herab segeln möchte, da man ihn ausschießlich herab und nie wíeder herauf segeln kann. Wer somit schnell die Aktionen im Unterlauf erreichen möchte, um sie sicher zu haben, verpasst im Oberlauf des Nils viele schöne Alternativen und wird auch in der Summe weniger Aktionen machen, als die Mitspieler. Aber ich sagte ja schon: Alles eine Frage von Prioritäten. Sind alle Schiffe platziert und abgerechnet, wird an den Bauplätzen gebaut & geschuftet nachdem die Arbeiter zuvor von den Spielern mit (hoffendlich ausreichend) Nahrung versorgt wurden. Die Bauwerke selber bestehen im unteren Teil aus einfachen Abschnitten, die im Verlaufe des Bauwerkes immer anspruchsvoller und interessanter werden. Aber je interessanter sie zu bauen sind, desto mehr Arbeiter und Bausteine benötigt man auch: Mehr von dem einen zieht auch mehr von dem anderen aber auch mehr Siegpunkte nach sich. Hierbei ist noch wichtig zu erwähnen, daß der, der später baut, nicht nur teilweise mehr Arbeiter & Steine benötigt, sondern auch mehr Ruhm erringt. Also am besten nicht mit Arbeitern & Steinen planen, die genau aufgehen, sondern immer etwas in der Hinterhand haben. Das geht an allen Bauplätzen allerdings auch am besten, wenn man der erste ist, der hier baut. Wer es versäumt, seine Arbeiter ausreichend zu verpflegen, der wird mit einem schmerzlichen Abzug von Siegpunkten gestraft, deren Höhe variabel ist und je Spieler im Verlaufe des Spieles auch gesenkt werden kann. Die Siegpunkte wiederum werden u.a. beim Bauen verteilt, so daß Aktivität hier gefragt ist. Baut man hierbei an der Sphinx mit, so erwirbt man außerdem Auftragskarten, die am Spielende noch einmal diverseste Siegpunkte bringen, so sie erfüllt werden. Da sie allerdings keine Minuspunkte bringen, sollten sie nicht erfüllt werden, sind sie immer eine gute Wahl. Ein paar Sonderpunkte gibt es auch noch in der Pyramide, wo noch Mehrheiten an Bauaktivitäten in den einzelnen Etagen belohnt werden. Ein weiteres Stellrädchen im Getriebe der Spieler ist der Bausteinhandel, wo man außer der Reihe Bausteine erreichen kann. Diese Bausteine sind außerordentlich wichtig, da über den Spielplan selber für jeden einzelnen zu wenig Bausteine auf den Markt geworfen werden. Sich diesen Vorteil zu erarbeiten dauert allerings auch seine Zeit. Nach 5 Spielrunden sind die Bauwerke schließlich so weit fertig, daß die Spieler das Spiel beenden, auch wenn noch nicht alles vollständig gebaut wurde. Aber wenn's Termine gibt, müssen diese auch eingehalten werden - ob das Bauwerk nun fertig ist, oder nicht. | |||||||
Fazit: | Mal wieder Äqypten, mal wieder ein Bauspiel, mal wieder Rohstoffe, die bei Egizia in Form von Bausteinen und Arbeitern auftreten. Das alles ist nicht wirklich neu und haben wir in Teilen auch schon woanders und auch schon besser gesehen. Ja, auch schlechter haben wir das schon erlebt, doch ein Spiel wird nicht dadurch gut, daß es andere gibt, die schlechter sind. Egizia bietet viele Ansatzmöglichkeiten, um seine Punkte zu machen und hat dazu eine ganze Menge an kleinen Rädchen, die zum richtigen Zeitpunkt gedreht werden müssen. Diese Rädchen sind bei Egizia allerdings in so großer Anzahl vorhanden, daß man sich leich überfordert fühlt. Wer will schon an 1oo kleinen Rädchen immer nur ein wenig drehen, um in der Summe das beste Ergebnis zu erzielen? Die Spielregel ist leider auch nicht in allen Punkten eindeutig verfasst, obwohl das problemlos möglich gewesen wäre - Der Joker-Arbeitstrupp z.B. bedarf ein wenig mehr Erklärung, als es die Regel bietet. Schön, wenn ein paar erfahrene Spieler in diesem Fall schon ihre Erfahrungen aus vorherigen Partien mitteilen können, um zu wissen, wie es Acchittocca und Hans im Glück möglicherweise gedacht haben. Auch ist die Reihenfolge mit der die einzelnen Bauabschnitte gebaut werden dürfen nicht immer klar. Selbst die Beispiele bringen einen hier nicht immer weiter. Neben den vielen kleinen Kritikpunkten an Egizia lässt es sich trotzdem recht locker spielen, hat dabei aber nicht viele Höhen, die begeistern könnten. Es plätschert eher lustlos dahin und schafft es auch nicht, das Thema in Athmosphäre zu verwendeln und den Spieler im Spiel zu fesseln. Das liegt nicht nur am Nil, der ziemlich unmotivert alle 5 cm ein einem Winkel von 60 Grad (grob geschätzt) abknickt, um der kürzesten Verbindung zwischen Quelle und Mündung ein paar weitere Kurven zuzufügen. Naja, ich habe schon Schlechteres gespielt. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 22.02.2010 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |