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Euphrat & Tigris

Kriegerische Aktivitäten im Zweistromland

VerlagAutorGrafikSpielerAlterSpieldauerPreis
Hans im Glück Reiner Knizia Doris Matthäus 2-4 ab 12 90 Minuten 35,- Euro 

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Spielziel:

Zwischen Euphrat & Tigris liegt das Zweistromland. Ein Land, das seinen Wasserreichtum diesen beiden Flüssen verdankt. Hier wird das Land noch mit Hand und Ochse beackert - hier fühlt man sich wohl. Meistens jedenfalls, denn schon damals gab es viele aufstrebende Anführer, die das Land gern für sich alleine hätten. In den friedlichen Zeiten - zwischen den Gebietskriegen - gedieh' das Land und die einzelnen Königreich entwickelten sich. Kritisch wurde es nur, wenn 2 Königreiche sich zu nahe kamen, denn dann gingen die 4 verschiedenen Volksstämme auf einander los, weil es den jeweiligen Anführern gerade mal gefiel.

Ablauf:

Ein jeder Spieler besitzt als Spielsteine vier verschiedenfarbige Anführer seiner Dynastie - seines Symbols. Er hat also keine eigene Farbe, sonder spielt mit allen Farben - Aber er hat ein spezielles Symbol, das seine Dynastie kennzeichnet und zeigt, welche Spielsteine zusammen gehören. Auf dem Spielplan entwickeln sich - um die anfangs schon vorhandene Tempel - sehr schnell Zivilisations-Flecken, die auch ziemlich bald interessant für die Anführer werden. Für beides sind die Mitspieler zuständig, die die Gebiete aus Zivilisationen mit Plättchen aus dem eigenen Vorrat vergrößern und ihre 4 Anführer in eben diese Gebiete stellen. Ein solches Gebiet ist dann nicht mehr auf sich selber gestellt, sondern hat Anführer, wodurch das gesamte Gebiet zum Königreich wird. Während Gebiete friedlich miteinander auskommen und auch mal problemlos fusionieren, sieht das bei den Königreichen schon ganz anders aus.

In den Königreichen dürfen alle Spieler mit ihren Anführer vertreten sein. Allerdings müssen sie verschieden Farben haben, denn gleiche Farben streiten sich um die farbgleichen Anhänger und es würde zum Kampf kommen. Siegpunkte können mit jedem Legen eines Plättchens verdient werden - hierbei ist nur darauf zu achten, daß der farbgleiche eigene Anführer auch in diesem Königreich liegt. Ist es der farbgleiche des Gegners, so bekommt der die Punkte, was ja nicht wirlich im Sinne des Erfinders ist. Somit hat man mit seinen 4 verschieden farbigen Anführern die Möglichkeit Siegpunkte in 4 verschiedenen Farben zu sammeln. Wichtig ist hierbei, sich nicht auf wenige Farben zu konzentrieren, sondern Siegpunkte aller Farben zu erspielen. Der Sieg bestimmt sich am Spielende nämlich nach der Farbe, von der man am wenigsten Siegpunkte gesammelt hat... Kniffelig!

Gespielt wird auf einem Spielplan mit Quadrat-Raster, der den Zusammenfluß aus Euphrat & Tigris und das entsprechende Hinterland zeigt. Hier stehen vereinzelt schon Tempel in der Gegend und bilden die Basis der aufstrebenden Zivilisationen. Auf diese Felder spielt man im Verlaufe des Spieles seine farbigen Plättchen und erweitert und verbindet Gebiete, gründet Königreiche und - wenn es ganz kriegerisch wird - verbindet Königreiche, die sich anschließend kämpferisch entgegen treten.

Ein jeder Spieler startet mit 4 Anführern und ein paar Zivilisationsplättchen, die er hinter seinem Sichtschirm lagert. Hier werden später auch die Siegpunkte versteckt, um den Mitspielern nicht zu früh zu zeigen, wie 'reich' man ist. Das Spiel verläuft über mehrere Runden, wobei die Aktionen immer die selben sind. Unterbrochen werden diese Aktionen höchstens mal durch eine Kampf zwischen 2 Königreichen, aber genau das ist das Salz in der Suppe. Als eine mögliche Aktion kann ein Anführer neben ein Tempel-Plättchen gelegt werden - Nur dort können sie existieren. Auch das Legen eines Plättchens ist eine Aktion, womit 2 Aktionen gemacht wären und der nächste Spieler am Zug ist.

Kommen wir zu dem Salz zurück, das hier die Konflikte sind. Werden 2 Königreiche miteinander verbunden und befinden sich in ihnen Anführer der selben Farbe, so kracht es - evtl. auch mehrfach. Nicht ganz so doll wird gekämpft, wenn man einen Anführer in eine Königreich stellt, in dem ein fremder gleichfarbiger Anführer beheimatet ist. In diesem Fall gibt es nur den kleinen Konflikt, wo ein jeder Spieler auf die Hilfe der Götter angewiesen ist (die roten Tempel-Plättchen). Wer hier den größten Rückhalt hat, der gewinnt diesen Konflikt und darf bleiben - der Unterlegene zieht von dannen. Bei diesem kleinen Konflikt sind zum Anführer benachbarte Tempel interessant und die Tempel, die ich noch aus meinen Vorrat spielen kann. Gleiches gilt für meinen Gegner.

Bei den großen Konflikten - wenn 2 Königreiche verbunden werden - geht es heftiger zu. Hier werden alle gleichfarbigen Anhänger (das sind die Plättchen im eigenen Königreich) zu Hilfe gerufen. Auch hier kann aus dem eigenen Vorrat ergänzt werden. Bei allen Konflikten gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Der Verlierer muß den Plan verlassen, während der Sieger seinen Platz behällt und dazu noch Siegpunkte in der umkämpften Farbe.

Siegpunkte kann man nicht nur durch Kämpfe und Zivilisations-Erweiterungen bekommen. Monumente sind ein ständiger Punktelieferant im gesamten Spiel. Nicht nur für den Erbauer, sondern für den Anfüher, der die selbe Farbe hat wie das zweifarbige Monument in seinem Königreich. Jede Runde kann man hier Siegpunkte bekommen - Aber genau das möchten auch die Mitspieler, weshalb Anführer an Monumenten gerne angegriffen werden. Glücklich ist hier, wer sich angemessen verteidigen kann und den regelmäßigen Punktelieferanten noch etwas länger behalten kann.

Das Spiel kann auf unterschiedlichste Arten enden. Ist es nach etwa 90 Minuten so weit, gewinnt - wie oben schon angedeutet - der Spieler der in seiner schwächsten Farbe am meisten Siegpunkte gesammelt hat. Dann kann man sich erst einmal zurück lehnen und das schöne Spiel Revue passieren lassen.

Fazit:

Mit Euphrat & Tigris liegt ein moderner Klassiker vor. Eines der anspruchvollsten und athmosphärischen Spiele überhaupt - aber erst recht von Reiner Knizia, dem mit Euphrat & Tigris ein wirklich großer Wurf gelungen ist. Ständig ist man in dem Dilemma, viel mehr machen zu möchten, als die Spielregeln gestatten, so daß an einer Optimierung kein Weg vorbei führt, weil eben nicht alles möglich ist. Euphrat & Tigris kommt bei erfahrenen Spielern ausgesprochen gut an, während der Gelegenheitsspieler mit der Komplexität oft überfordert ist. Aber Euphrat & Tigris ist ja nicht das einzige schöne Spiel weit und breit, so daß das kein Problem darstellt.

Ausgestattet ist Euphrat & Tigris mit einem graphisch schönen Spielplan, auf dem Holz-Anführer und Holz-Monumente gebaut werden. Ferner sind alle Siegpunke aus keinen Holz-Würfeln, so daß man von einer schönen und haptischen Ausstattung sprechen kann. Die Plättchen sind in den 4 Farben der Anführer gehalten, wenngleich das schwarze Plättchen oft für gelb gehalten wird. Ein jeder Spieler hat einen - etwas kleinen Sichtschirm - auf dem an der Innenseite nochmal seine 4 Zugmöglichkeiten kurz erklärt sind, so daß dieser Überblick auch nicht verloren geht. Die Spielregel ist sehr umfangreich, was ein Grund mehr für den Gelegenheitsspieler sein könnte, das Spiel früher zur Seite zu legen, als das Spiel es verdient hat. Wer etwas Zeit mitbringt, wird mit einem ausgesprochen schönen Spiel belohnt.

(cw)
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     93 Prozent - 3.77 PunkteIhre 31 Lesermeinungen zu Euphrat & Tigris~3.77
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Hans
28.Mar 10: Man muss ja nicht alles wiederholen, wenn schon alles gesagt ist. Klare 4 Punkte!!!!
Alexander Von Südhessen15.Apr 09: Auch die beiliegenden Minierweiterungen der Neuauflage 2007 sind ein Gewinn.
Guido20.Nov 08: Tolle Spiel! Sehr taktisch, mit einem angenehmen Glücksfaktor.
Vivien Wulff
13.Sep 08: Irgendwie zündet das Spiel bei mir nicht, man ärgert sich zuviel, der Spielwert ist mir dann zu bescheiden.
Verena Riedl26.Feb 08: Der Einstieg war etwas schwierig, aber nach einigen Spielen hat sich mir gezeigt, daß es sich um ein geniales Spiel mit vielen taktischen Möglichkeiten handelt. Für mich ein sehr schöner Einstieg in die Welt der anspruchsvolleren taktischen Spiele, und es kommt in letzter Zeit öfters auf den Spieletisch. Hab übrigens die Pagasus-Neuauflage.
Wello21.Feb 08: Die einzige Alternative zu Schach ;-) ...ansonsten ist alles schon gesagt!
Jörg
16.Jan 08: Das Kultstrategiespiel überhaupt. Es lohnt sich durch die Anleitung zu kämpfen. Ein großartiges Spiel.
Paul
15.Nov 07: Einfach großartig. Jedem Strategiefan uneingeschränkt zu empfehlen. Toll!
Martin Kosub
02.May 07: Das beste Spiel von Knizia. Strategisch mit enormer Spieltiefe macht es als Abendfüller immer wieder Spass. Optisch ist besonders die neue Ausgabe von Pegasus gelungen !!
Sarah Kestering
15.Jan 07: Irgendwie bin ich nie in Begeisterung ausgebrochen wenn es um E&T geht. Trocken, zaeh, lang. Da spiele ich viel lieber Puerto Rico.
Christof Lehr02.Jan 07: Der Strategiehammer schlechthin. Mit 2 Spielern sehr strategisch, mit 3 - 4 Spielern etwas weniger steuerbar. Ein absolutes Muss! Die Mayfair-Ausgabe ist von den Plättchen her nicht ganz so schön wie die Originalausgabe, dafür aber noch erhältlich (für ca. 32 Euro).
Daniel Ziegler29.Jul 06: Eine absolute Spieleperle. Dieses Spiel hat alles, was man von einem guten Brettspiel erwartet. Viel Interaktion, Strategie, (fast) keine Glückselemente, Aufbausimulation, Kriegssimulation und und und. Ich kenne keinen, der das Spiel nicht mag und bin froh, noch ein Exemplar bei ebay bekommen zu haben. Euphrat und Tigris gehört einfach in jede Spielesammlung!
Bernd Eisenstein

16.Jul 06: Hammerspiel, leider kann ich es nicht besonders gut, aber ich liebe es trotzdem. Warum begreifen Neulinge nie den Unterschied zwischen innerem und äußerem Konflikt??
Jan Mirko Lüder

22.Feb 06: Dieses Spiel ist großartig! Mein absoluter Favorit! Wer behauptet, es gäbe in E&T einen Glücksfaktor der auf den Spielausgang erheblichen Einfluss ausübt, hat das Spiel noch nicht komplett erfasst. Mit gewonnener Spielerfahrung reift ja gerade die Erkenntnis, das Flexibilität obligatorisch für eine erfolgreiche Spielweise ist. Entscheidend für die Spieldynamik und die eigene Spielweise ist zum Beispiel, ob Monumente entstehen oder es eher opportun ist Siegpunkte über Konflikte einzufahren. Manchmal müssen Strategien eben weichen, mit Ausnahme vielleicht vom permanenten Schatzsammeldrang.
Um dieses Spiel zu beherrschen muss man ganz einfach nur seine Mitspieler beherrschen. Hier eine Prise Angst, da eine Prise Aggression und noch ein großer Klatsch Indoktrination - fertig ist die perfekte Mischung für einen vergnüglichen gemeinsamen Abend!

Marco Stutzke
16.Dec 05: nun habe ich es auch endlich... und was muss ich sagen 5 points
Carsten Pinnow
01.Dec 05: Kommt leider viel zu selten auf den Tisch.
El Muser27.Nov 05: Ein wirklich gutes Spiel. Macht bracuht eine Zeit, bis man die vollständigen Tiefen durchblickt. Wenn man aber "drin" ist und die Mitspieler auch den dreh raus haben, ist es TOP! Man muss sich Zeit nehmen!
Oliver Hagel13.Oct 05: Gehört in meine absolute Top 10 - immer wieder interessant zu spielen und hübsch was fürs Gehirn, wenn man die richtigen Mitspieler hat *smile*
Fehdman02.Aug 05: Was gibt es noch zu sagen? Es ist ein grossartiges Spiel in allen Besetzungen.
Michael Werner31.Jul 05: Ein Juwel jeder Spielesammlung. Vielleicht der beste Knizia den es gibt? Mit Sicherheit in den Top 3 und m.E. nach der Anspruchsvollste. Ja , die Regel ist am Anfang etwas verwirrend, aber wenn man es geschluckt hat wird man mit einen super spannenden Spiel belohnt. Auch das Material finde ich absolute Klasse.
Maddin
09.Feb 05: Wirklich VIELE? Selbst bei einem Autor, der vorsichtig geschätzt 15-20 Spiele jährlich neu auf den Markt wirft, glaube ich das mal nicht. Two thumbs up!
Ralf Römicke09.Feb 05: Bernd hat völlig Recht. Es gibt viele besssre Spiele.
Bernd Grimmiger15.Oct 04: Das Spiel reißt einen nicht vom Hocker. Gut, dass R. Knizia noch viele andere Spiele gemacht hat.
Markus Thielers11.Jul 04: Vor 7 Jahren (!) gekauft und damals einmal gespielt hielten wir das Spiel für viel zu kompliziert, hatten den Sinn gar nicht verstanden.
Nun kramten wir es nocheinmal hervor und entschlossen uns nach langem zögern zu einem erneuten Versuch. Sofort hatten wir das Prinzip verstanden und es folgte eines der spannendsten und besten Spiele, welches wir jemals gespielt haben. Ein absoluter Hit!

Babak Hadi
10.Jul 04: Ein Klassiker der in jede Spiele Sammlung gehort. Einfach SUPER!
Marten Holst
09.Jul 04: Etwas Glück ist ja immer dabei... es passt einfach alles, es stimmt alles, für mich eines der ganz großen, wobei es für zu häufiges Spielen nicht leicht genug ist. Aber in seiner Kategorie der Hammer.
Michael Andersch
25.Jun 04: Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung ist E&T für mich zwar ein gutes Spiel, aber nicht der Oberknaller, als den ihn viele empfinden. Der Grund hierfür ist der, dass das Spiel schon zu einem großen Teil davon abhängt, die richtigen Plättchen zur richtigen Zeit zu ziehen. Ohne das nötige Quäntchen Glück an dieser Stelle kann man ganz schnell beliebig nackig dastehen.
Britta Erdt24.Jun 04: Eins von den Spielen, das ich ohne es vorher zu kennen gekauft habe (wegen des Spielmaterials)und immer wieder restlos begeistert bin! Strategisch ist es, aber durch das Ziehen der Karten ist noch ein Glücksfaktor eingebaut. Ein Spiel für einen schönen Abend!
Jörn Frenzel
15.Jun 04: Einen besseren Knizia gibt es nicht! Klasse Spiel!
Rogo
14.Jun 04: Auch wenn sich HiG nicht traut einen internen Konflikt schlicht Bürgerkrieg zu nennen: ein Pflichtspiel.
Gerhard Passler
14.Jun 04: Herrlich "böses" und anspruchsvolles Strategiespiel, Knizias Meisterwerk! Wahres Spielejuwel, angefangen von der Ausstattung und dem Design bis hin zu den Spielmechanismen und der Siegbedingung; darf in keinem Spielehaushalt fehlen; für Gelegenheitsspieler und spontane Familienrunden jedoch weniger geeignet; Neulinge haben es in den ersten Spielen gegen spielerprobte Gegner äußerst schwer;

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© Carsten Wesel am 06.06.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster.