![]() | CaylusSchloßbau zu Zeiten von König Phillip | ||||||
Verlag | Autor | Grafik | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Ystari | William Attia | Arnaud Demaegd | 2-5 | ab 12 Jahre | 150 Minuten | 30,- Euro |
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Spielziel: | 1289. Um die Grenzen des Französischen Reiches zu festigen, beschließt König Philipp der Schöne ein neues Schloss bauen zu lassen. Zurzeit ist Caylus nur eine unbedeutende Siedlung, aber bald werden Arbeiter und Baumeister in großer Zahl heranströmen, angezogen von den Reichtümern, die das geplante Bauwerk ihnen einbringen kann. Um die Baustelle herum beginnt sich langsam eine Sta Die Spieler schlüpfen in die Rollen der Baumeister, die das Schloss des Königs errichten und die Infrastruktur der Stadt entwickeln die am Fuße des Schlosses liegt. Sie streben nach Prestige und versuchen die Gunst des Königs zu erlangen. Natürlich können die Baumeister in der Stadt nicht nach Belieben schalten und walten, sie unterliegen der Autorität der beiden Vertreter des Königs: der Seneschall und sein Gehilfe der Vogt. | |||||||
Ablauf: |
Zum Weiterbau der Burg werden bestimmte Kombinationen aus Rohstoffen benötigt. Diesen Baufortschritt markiert der Spieler mit einem seiner Das-habe-ich-gebaut-Markierungs-Häuser und erntet dafür außerdem Prestigepunkte. Die dazu benötigten Rohstoffe bekommt in er in den verschiedenen Gebäuden des wachsenden Dorfes - auch z.B. in den Geschäften/Gebäuden, die er selber errichtet hat. Da jedes Geschäft etwas ganz besonderes ist, ist es leider so, daß hier nur jeweils 1 Kunde pro Tag/Runde bedient wird - und wenn ein Geschäft voll ist, dann ist für die anderen Spieler in dieser Runde hier halt nix mehr zu holen. In den meisten Geschäften werden allerdings so wenig Rohstoffe vergeben, daß sie nicht für den Bau von irgendetwas Neuem ausreichen, so daß über Runden gespart oder wirklich gezielt für ein Vorhaben gekauft wird. Das ist nicht weiter schlimm, kann man doch mit seinen Rohstoffen vielfältig agieren und sollte es auch tun. Der König hat es nämlich einerseits ziemlich gern, wenn sein Dorf zur Stadt wächst, aber darunter sollte seine Burg selbstverständlich nicht leiden. Für alles, was ich unternehmen möchte, benötige ich Arbeiter - habe aber nur 6 davon, so daß ich abwägen muß, was aktuell wichtig und nötig ist. Außerdem wollen die Arbeiter auch bezahlt werden, wenn sie arbeiten, so daß auch das eigene Geld etwas einschränkt, denn Geld ist - wie auch im richtigen Leben - immer zu wenig vorhanden. Aber trotzdem möchte man all' diese schönen Prestiggebäude bauen und vor allem auch die Dinge, die der König so gerne sieht und wofür er Privilegien verteilt. Privilegien, die eine einmalige Gunst des Königs darstellen und immer sehr erstrebenswert sind. Das Dorf um die Burg-Baustelle besteht zunächst noch aus sehr wenigen Gebäuden, wie z.B. dem Zimmermann. Wer seinen Arbeiter zum Zimmermann schickt, erwirbt damit die Möglichkeit, das Dorf in dieser Runde um ein weiteres Holz-Gebäude zu erweitern, so er die Baukosten dafür bezahlen kann. Einen Maurer gibt es noch nicht, so daß Steingebäude anfangs nicht gebaut werden können. Ebenso gibt es noch keinen Notar und niemand kann Wohnhäuser bauen, die ihm rundenweise Geldeinnahmen bringen - aber auch der Architekt ward noch nicht gesehen, so daß es niemandem anfangs möglich ist, punktestarke Prestigebebäude zu errichten. Im Spielverlauf werden aber trotzdem immer mehr Gebäude mit den unterschiedlichsten Funktionen gebaut. Das hat nicht zuletzt zur Folge, das die Zufuhr an Rohstoffen erhöht wird und mehr und vielfältiger gebaut werden kann - An der Burg wie an der wachsenden Stadt. Es werden nicht immer alle Gebäude gebaut, ja es si Gebäude sind - sind sie erst einmal gebaut - für alle da. Und der Spieler, der seinen Arbeiter zuerst in einem auftauchen lässt, mahlt auch zuerst. Dies' bringt dem Erbauer des Gebäudes einen Prestigepunkt vom König, denn es ist immer gut, wenn der König erkennt, daß nützliche Gebäude gebaut wurden und seine Stadt wirklich lebt! Weniger direkten Einfluß als bei Gebäuden und Burg-Teilen, hat die Reihenfolge der Spieler in Caylus. 1x anfangs ausgelost, ist sie im Spiel einem ständigen Wandel unterlaufen, da selten ein Spieler letzter sein möchte. Der 'Stall' ist für diese Spieler genau das Richtige, denn wer hier zuerst Präsenz zeigt, zeigt damit auch an, daß er die nächste Runde beginnen möchte/wird. Auf diesem Feld können bis zu 3 Arbeiter stehen, so daß das die Spielreihenfolge ordentlich durchwürfeln kann, da alle 'ungesetzten' Spieler auf die freiwerdenden hinteren Plätze abrutschen. Der Weg vom Schloß weg, an dem diese ganzen Gebäude neu errichtet werden, hat noch einige Besonderheiten. So kann man in mittleren Teil eine Goldmine finden und rundenweise Gold schürfen. Gold ist ein wichtiger Rohstoffe, wenn es zum Ende von Caylus darum geht, prunkvolle Prestigebauten zu errichten - ohne Gold geht hier nichts. OK, man kann auch in die Bank oder zum Goldmacher gehen, aber das kostet teuer Geld bzw. Rohstoffe und hat keinen Stil. Weiterhin gibt es an der Straße ein paar Markierungen, die das Spiel in 3 Spielabschnitte teilen. Nach jedem dieser Abschnitte erfolgt eine Wertung, wobei die Ausschüttungen zum Ende des Spieles ansteigen. Gewertet wird hier jeweils der Baufortschritt der Burg und der Grad der Beteiligung des einzelnen Spielers. Hier kann man einen besonderen Eindruck auf den König machen, weshalb das Bauen von Burgabschnitten schon fast Pflicht ist. Aber auch die Stadt-Gebäude wollen gebaut werden, denn das bringt nicht minder Prestige ein. Eine gesunde Kombination aus beidem ist dann wohl der richtige Weg, bis sich nach der dritten Wertung zeigt, welche Mischung in dieser Partie Caylus erfolgreich war. | |||||||
Fazit: | Hui, wer hätte das gedacht, daß Puerto Rico doch nicht alles ist. Mit Caylus ist damit nach langer Zeit mal wieder ein Spiel erschienen, das die Herzen vieler Spieler höher schlagen lässt. Caylus ist angenehm vielseitig und kommt ohne Glücksfaktor aus. Die Regeln sind überraschend einfach und eingehend, so daß man munter drauf los spielen kann. Man muß allerdings nicht damit rechnen, daß man Caylus schon nach 5 Minuten so Grundsätzlich ist es so, daß kein Caylus einem anderen gleicht und auch ich wundere mich beim zehnten Spiel noch, weshalb ausgerechnet ich wieder so schlecht abgeschnitten habe. Natürlich hängt es hauptsächlich vom Spielverlauf ab, denn wenn die eigene Strategie dem Spielverlauf entgegen wirkt, dann hilft auch kurzfristig die schönste Taktik nichts mehr. Viel unwahrscheinlicher ist es, daß es an den Regeln von Caylus liegt, denn die sind durchweg gut gelungen, wenngleich sie recht lang ob eines langen Spieles sind. Wenn man Kritikpunkte sucht, so findet man auch welche - in diesem Fall beim Material. Zum einen sind da die extrem hässlichen Geldstück, die zwar in 2 Größen vorhanden 1er und 5er darstellen, aber nicht wirklich ansehnlich sind. Zum anderen - aber auch nicht wirklich schlimm - sind da die Rohstoffe Tuch und Holz, die bei schlechter Beleuchtung in einem ähnlichen Lila-braun-Ton erscheinen. Bei gutem Licht stört das freilich nicht und das werden die Orte sein, an denen Caylus gespielt wird, denn in einer hinteren Ecke muß sich das Spiel wirklich nicht verstecken. Durch die Vielzahl der Gebäude, die jeweils mit einer eigenen Funktion im Spiel sind, wünschte man sich für die ersten Runden eine Übersicht aller Gebäude mit Erklärung, aber schon nach wenigen Spielen weiß man die Pictogramme auf den Gebäuden zu deuten und ein flüssiges Spiel ist möglich. Fehler werden aber in den ersten Runden aber trotzdem kaum zu vermeiden sein - so haben wir in unserer ersten Runde grundsätzlich vergessen dem ersten Passer einen Taler dafür auszuzahlen. Das ist nicht's Großes und in den nächsten Spielen problemlos korrigiert. Taktisch hängt nur wenig an diesem einen Taler, aber auch er ist nicht überflüssig. Ein beliebter Fehler - der Caylus jedoch nicht angelastet werden kann - ist das Problem mit der Reihenfolge der gebauten Gebäude. Oft möchte ich gewisse Aktionen machen und versuche mir die Rohstoffe oder Geldmittel entsprechen früher zu besorgen. Manchmal klappt genau das nicht und erst bei der Rundenauswertung bemerkt man, daß der letzte fehlende Rohstoffwürfel genau 1 Feld hinter dem aktuellen Baufeld ist, aber jetzt schon gebraucht wird. Das ist dann Pech, aber nicht so schlimm, daß das Spiel schon verloren wäre. Man verliert damit etwas Tempo, sollte allerdings darauf achten, daß das nicht zu oft geschieht. Verblüffend an Caylus ist außerdem, daß die Spieler die wahre Spielzeit (und damit die ungewohnte Länge des Spieles) kaum bemerken - In diesem Zusammenhang verwundert es dann auch sehr, wenn man am Ende des Spieles sich gerade mitten im Spiel wähnt und gerne noch weiter gespielt hätte. Das läuft dann zwar nicht unbedingt auf die anschließende Revanche-Partie hinaus, aber das ist die Art von Caylus dem Spieler zu sagen: 'Du, spiel mich wieder.'. Ja, Caylus ist wirklich ein ansprechendes Spiel, das ich jedem empfehlen kann, der damals glaubte, mit Puerto Rico das beste Spiel aller Zeiten gefunden zu haben. Jetzt gibt es einen weiteren Kandidaten und Caylus sollte auf dem Treppchen sehr nahe an Puerto Rico stehen. Man könnte noch viele Worte zu Caylus verlieren, die sicher alle ihre Berechtigung hätten und keinesfalls überflüssig wären, aber Texte wollen gelesen werden und Bleiwüsten sind selten von Interesse. Daher nur noch kurz: Der Spielplan und die Gebäude sind graphisch ansprechend schön gestaltet, so daß auch dieser Punkt dazu beiträgt, Caylus gerne zu spielen. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 16.01.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |