FeurioWenn die Flammen um sich schlagen | |||||||
Verlag | Autor | Illustration | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Edition Erlkönig | Heinrich Glumpler | Franz Vohwinkel | 1-4 | ab 10 | 30 Minuten | Euro 14,- |
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Spielziel: | Ein lustiger Waldspaziergang sollte es werden, doch leider waren die Umstände nicht so gut, so daß es zwar Wald, aber eben nicht lustig wurde. Damit war nun hier geschehen, was in diesen sehr warmen Sommer an ziemlich vielen anderen Orten der Welt auch geschehen war - unser Wald hatte Feuer gefangen. Damit war es nun an der Feuerwehr, ihrem Job nach zu gehen und den Wald so gut wie möglich vor dem Feuer zu schützen. Auf Männer, jetzt seit ihr gefordert. | |||||||
Ablauf: | Unser Wald besteht aus 36 Sechs-Eck-Teilen. Diese Waldstückchen haben einen unterschiedlich dichten Bewuchs und somit auch einen unterschiedlich hohen Brennwert, der im Bereich von 1 bis 6 liegt. Anfangs besteht der Wald aus so vielen Teilen, wie Mitspieler dabei sind, bzw. wie Feuerwehrtrupps aktiv sind. Den Kampf gegen das Feuer starten 4 Spieler mit 12 Feuriomännern - im Spiel zu dritt wird die Restfarbe auf alle Mitspieler aufgeteilt. Diese Männer können wie die eigenen das Feuer löschen, bringen mir aber keine Punkte, sondern werden so gesetzt, daß sie möglichst den Mitspielern im Weg sind. Reihum hat jeder Spieler eine Pflicht und eine Kür. Die Pflicht besteht darin, den Waldbrand dort weiter brennen zu lassen, wo er aktuell am heftigsten brennt. Die Heftigkeit des Waldbrandes bestimmt sich aus der Summe der Plättchen, an die man anlegt. Selten hat man die Wahl, an gleichwertigen Stellen den Waldbrand zu nähren - meist gibt es nur einen Ort, wo man brennend-heiß sein gezogenes Plättchen anlegen kann. Das war die Pflicht - in der Kür obliegt es dem Spieler seine Feuriomänner auf einem beliebigen Waldfeld in den Einsatz zu schicken. Wie viele Feuriomänner man auf dem einen gewählten Plättchen einsetzt, hängt vom Plättchen selber ab - je höher der Brennwert des Plättchens, desto mehr Feuriomänner können hier aktiv werden und das Feuer löschen und damit Punkte für sich sammeln. Auf 6er-Plättchen können bis zu 3 Feuriomänner gesetzt werden, während die 1er-Plättchen nur einem Feuriomann Platz bieten. So passiert es oft, daß nicht nur Feuriomänner eines Spielers auf den hohen Plättchen abgesetzt werden, sondern sich die Spieler hier treffen. Kein Wunder, sind diese Plättchen doch viel anziehender und punktereicher. Punkte erlangen die Spieler durch belegte Plättchen, die an einander angrenzen - quasi eine Kette bilden, die sich bis zum Rande des Waldes zieht. Am Waldesrand schließlich hofft die Kette ein möglichst geringwertiges Plättchen zu finden - Dieses Plättchen hat von Haus aus nur noch sehr wenig Wald, aber dafür entsprechende Löschwasserreserven zu bieten. Zur Berechnung der Punkte eines jedem Spielers werden am Spielende zusammengehörige Löschtrupps eines Spielers betrachtet - alle belegten Felder dieser Löschtruppe werden addiert und anschließend durch die kleinste beteiligte Zahl geteilt. Diese Zahl muß auch noch am Waldesrand liegen, weil es nur hier Löschwasser gibt. Ein Spieler kann durchaus mehrere aktive Feuriogruppen haben, die dann jede für sich aufaddiert und dividiert werden. Wer zum Schluß in der Summe aller seiner Gruppen den Wald mit den meisten Punkten gelöscht hat, gewinnt Feurio. Feurio hat noch weitere Facetten. Nicht nur, daß im Spiel zu dritt den Spielern 4 fremde Feuriomänner zum Blockieren zur Verfügung stehen, nein auch das 2-Personen-Spiel ist wieder ganz anders. Hier spielt jeder mit 2 Farben, was der Leser sich schon fast gedacht haben wird. Jede Farbe zählt hierbei für sich, wobei die verschiedenen Farben nicht streng abwechselnd gesetzt werden müssen. Außerdem bei Feurio: Die Solo-Variante. Hier bleibt alles beim alten, außer daß es jetzt nur noch eine Gruppe je Farbe geben darf die jede ihren 1er-Löschteich am Waldesrand benötigt. Die abschließende Summe über alle 4 Farben muß so hoch wie möglich sein, wobei jetzt noch nicht mal Feuriomänner übrig bleiben dürfen. | |||||||
Fazit: | Thematisch betreten wir mit Feurio Neuland. Waldbrände sind zwar in der Presse aktuell, doch die spieltechnische Verwendung ist neu. Das Cover ist - für meinen Geschmack - für einen Waldbrand allerdings ziemlich dunkel geraten. Der brennende Schriftzug nutzt diesen Gegensatz und wirkt besonders auffällig. Feurio bietet für 1-4 Spieler eine gute Unterhaltung, wobei der Anspruch mit steigender Spielerzahl sinkt und das Spiel zu viert seinen Reiz hauptsächlich aus der kurzen Spieldauer zieht. Ein langes Spiel, wo man schon mal das Pech haben kann, kein 1er-Rand-Wald zu ziehen, ist so nur schwer zu gewinnen. Anfangs versucht man noch, mit dem zu legenden Plättchen zu taktieren, bis klar wird, daß dies nicht der Weg ist. Taktiert wird nämlich nicht mit dem Legen der Plättchen, sondern mit dem Einsetzen der eigenen Feurioleute. Hier merkt man auch bald, daß nicht viel gerechnet werden muß. Bei den hochwertigen Plättchen ist eine Präsenz immer sinnvoll, da hierdurch der Punktegrundstock gelegt wird, dann muß nur noch einmal ein möglichst kleines Plättchen angeschlossen werden, um den Teiler so klein - und so die Punktzahl so hoch - wie möglich zu halten. Noch ein Wort zum Feurio-Solitärspiel, das wirklich gut gelungen ist. Hier versucht man alleine für alle Farben in der Summe eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Es entfällt das gegenseitige Blockieren und man ist bestrebt, die hohen Plättchen mit möglichst viel verschiedenen Farben zu löschen. Die Schwierigkeit, die jetzt dazu kommt ist, daß alle Feurioleute zusammenhängend sein müssen und auch keiner übrig sein darf. Eine wirklich große Herausforderung, die man aber meistern kann. Feurio hat somit für jede Spielerzahl etwas zu bieten und fällt kein Stück ab, wenn man es mal alleine spielt. Im Gegenteil - das Solitärspiel ist eine wunderbare Möglichkeit für den einzelnen Feurio kennen zu lernen, um es später in der Gruppe erfolgreich zu spielen. Viel Spaß allen Spielern - egal, ob einzeln oder in der Gruppe. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 10.10.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |