HansaFrühe Kreuzfahrten auf der Ostsee | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Abacus Spiele | Michael Schacht | 2-4 | ab 10 | 60 Minuten | Euro 15,- |
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Spielziel: | Die große Zeit der Segelschiffe und Handelskontore in Nord- und Ostsee ist lange vorbei. Viele Städte sind damals richtig groß geworden und haben versucht, etwas ihres früheren Glanzes in die heutige Zeit. Große Namen wie Kopenhagen, Riga oder Lübeck sind noch immer bekannte Orte an dieser Meereskombination aus Nord- und Ostsee. Große Handelskontore prägten damals das Stadtbild dieser Städte um die immer größer werdende Zahl an Waren zu lagern. Heute ist die große Hanse von damals nur noch in sehr kleinen Teilen das, was sie früher einmal war. Weil das so ist und weil früher alles besser war, entführt uns Hansa in die alte Hansezeit. | |||||||
Ablauf: | Der Spielplan von Hansa zeigt uns neben Nord- und Ostsee noch 9 legendäre Orte, die damals mit der Hanse groß geworden sind. Sie alle liegen an der See und haben noch ihre damals errichteten Handelskontore in denen noch immer Warem aller Colour lagern. Diese Orte sind durch Schifffahrtslinien miteinander verbunden - wobei alle Linien nur in einer Richtung befahren werden können - für die Gegenrichtung muß man den Umweg über die Nachbarorte machen. Evtl. kann man dort ja auch seinen Geschäften nachgehen. Jeder dieser 9 Städte bietet in seinen Handelskontoren auch heute noch Waren an. Diese Waren sind oftmals von verschiedener Art, aber wir als Spieler sind spezialisierte Händler und viel eher auf der Suche nach gleichen Waren um sie dann an seinen Marktständen der Hanse teurer zu verkaufen. Für diesen Verkauf muß der Spieler natürlich vorsorgen und vorher in den verschiedensten Hansestädten eigene Verkaufsstände errichten - nur so kann er in den jeweiligen Städten auch verkaufen und so zu Geld und Ruhm kommen. Nur über den Verkauf dieser Waren kann man bei Hansa zu Siegpunkten kommen. Bleibt natürlich die Frage, wie ich von Ort zu Ort komme und vor allem: Wie komme ich an meine Waren? Das Reisen bei Hansa ist eine recht einfache und gemütliche Angelegenheit. Wer 1 Taler zahlt, darf mit dem gemeinsamen Handelsschiff aller Spieler einen Ort weiter ziehen, entsprechend der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Auch das Beschaffen von Waren ist ähnlich einfach. Wer in einer Stadt eine Warenmarke kaufen möchte, der zahlt dafür einen Taler und nimmt sich die gewünschte Ware. Wer hier noch etwas kaufen möchte, der ist erst einmal schlecht dran, denn in einer Stadt darf man pro Besuch nur eine Aktion machen. Hat man also eine Ware gekauft, hat man seine Aktion für diese Stadt erst einmal aufgebraucht und kann nur noch weiter reisen - aber das kostet natürlich auch wieder einen Taler, womit dummerweise wieder mal die Kosten steigen. Geld ist knapp und es bleibt knapp, auch wenn man zu Beginn seines Zuges immer wieder ein paar Taler bekommt. Aber diese 3 Taler sind nicht die Welt, sie reichen halt nur für 3 Aktionen. Neben dem Kaufen von Waren und dem Reisen, kann man auch neue Marktstände in Städten erreichten - Das ist unbedingt notwendig, denn nur an eigenen Marktständen, kann man seine Waren verkaufen. Wurde allerdings 1x an einem Marktstand verkauft, so ist die Lizenz für diesen Stand verbraucht und der Stand wird geschlossen. Das bedeutet für mich als Spieler, daß ich an jedem Marktstand nur 1x verkaufen kann. Ich muß also auf meinen Fahrten durch die Städte von Hansa nicht nur dafür sorgen, daß ich ordentlichen Warennachschub bekomme, sondern muß auch immer die Absatzmöglichkeiten im Auge behalten, denn ohne Marktstände kann halt nicht verkauft werden. Die gekaufen Warenplättchen zeigen immer 1-3 Fässer - wobei die verschiedenen Faß-Sorten sich durch die Hintergrundfarbe der Plättchen unterscheiden. Diese Fässer kann ich entweder verkaufen oder investieren. Zum Investieren suche ich mir eine Stadt aus und errichte zu den Kosten eines Plättchens so viele neue Marktstände, wie Fässer auf meinem Plättchen abgebildet sind. Das Plättchen bin ich anschließend los, habe aber eine weitere Stadt, in der ich ab sofort meine Waren verkaufen kann. Das ist auch nötig, denn zum Spielende hin, ist es auch wichtig in vielen Städten vertreten zu sein. Der Verkauf von Waren bietet noch ein paar kleine Feinheiten, denn ein einzelnes Warenplättchen kann nie verkauft werden - immer sind mindestens 2 gleichfarbige Plättchen nötig. Und wenn ein anderer Spieler meine Farbe verkauft, so muß auch ich 1 farbgleiches Plättchen abgeben, sofern ich noch eins offen vor mir liegen habe - Steuern nennt sich das, aber gemein ist es trotzdem. Gemein ist auch, daß man am Ende seines Zuges nur 3 unverkaufte Warenchips und 3 Taler für die nächste Runde aufbewahren darf - alles weitere fällt auch hier der Steuer zum Opfer. Bei den Talern nicht wirklich ein Problem, denn die kann man ausgeben - aber bei den Warenchips... OK, dann errichtet man eben hier und da noch ein paar Marktstände und hat so zum Spielende hin vorgesorgt. Ein nette Sache bei Wareneinkauf ist, daß die Kosten dafür nicht immer an die Bank gehen. Hat nämlich ein Spieler an diesem Ort die alleinige Martkstand-Mehrheit, so fließt der Taler an ihn. So kann es erstens vorkommen, daß man kostenlos einkaufen kann und zweitens, daß man mit etwas mehr Geld in einen Folgezug startet, wenn nur genug Spieler bei meinen Mehrheiten Warenchips gekauft haben. Von Zeit zu Zeit werden die leeren Warenhäuser - mal von dem einen, mal von dem anderen Mitspieler - wieder aufgefüllt, so daß wieder überall munter gekauft werden kann. Hier steckt dann auch die Spielende-Bedingung drin, denn wird bei diesem Auffüllen der letzte der 5 gleichhohen Warenchip-Nachzugsstapel angebrochen, befinden wir uns ganz plötzlich in der letzten Runde, die noch beendet wird, so daß alle Spieler gleich oft am Zug waren. Was jetzt noch folgt sind Abrechnung und Siegerehrung und dann ist Hansa auch schon beendet. | |||||||
Fazit: | Ohne Frage ist Hansa ein Handelsspiel. Es ist sogar ein typisches Handelsspiel, denn die Waren werden an einem Ort eingekauft und an einem anderen Ort wieder verkauft. Der Verkaufspreis ist meistens höher, wenn man mit dem gemeinsamen Schiff nicht zu sehr durch die Ostsee streunert und überall mal gewesen sein möchte. Meistens höher heißt in diesem Fall, daß ich ja nicht alle Warenchips auch wieder verkaufe, sondern einige auch benötige, um in meine zukünftigen Verkäufe zu investieren. Somit steht man vor den Dilemma, ob ein 3er-Chip verkauft werden soll und so Siegpunkte gibt oder ob man ihn lieber investiert und sich so eine gute Kauf-Position an verschiedenen Orten verschafft. Vom Anspruch her ist Hansa ein eher einfaches Spiel, bei dem niemand von zu viel Regeln erschlagen wird. Man fährt ein wenig mit seinem Boot in der Ostsee umher - aber auch nicht zu umher, denn das kostet zu viel Geld - kauft hier oder da günstig seine Waren ein und ist - ehe man es sich versieht - schon wieder im nächsten Ort, um hier noch bessere Geschäfte zu machen. Taktisch wird es erst in dem Moment, wo man sich entscheiden muß, Marktstände in den Städten zu errichten. Hier hat man immer die Wahl, entweder nur so viele zu errichten, daß man beim nächsten mal hier verkaufen kann, oder aber die Ständepräsenz bis zur Mehrheit auszubauen, um so hier kostenlos einkaufen zu können. Andererseits können natürlich auch die Mitspieler gerne hier kaufen, was mir dann alternativ Geld einbringt und meinen nächsten möglichen Zug verlängert. Durch die Beschränkung, wieviel Geld man in die nächste Runde mitnehmen kann, muß man irgendwie zusehen, daß man bei den Zügen der Mitspieler zu Geld kommt. Das geht allerdings nur mit Marktständen in Städten, die ein interessantes Warenangebot haben. In diesem Zuge fragt man sich dann auch, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um den gesamten Warenbestand wieder aufzufüllen... Aber das würde jetzt hier etwas zu weit gehen. Hansa ist ein leichtes Spiel und als solches prima gelungen. Einfach mal spielen und Hansa erfahren! (cw) | |||||||
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Kathai | Odins Raben | Karibik | Sankt Petersburg | Age of Steam: 1830 Pennsylvania / Northern California |
© Carsten Wesel am 11.04.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |