HaziendaWas wollen die Pferde auf dem Markt? | |||||||
Verlag | Autor | Illustration | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Hans im Glück | Wolfgang Kramer | Michael Menzel | 2-5 | ab 10 Jahre | 60-90 Minuten | 22,- Euro |
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Spielziel: | Wir befinden uns in Argentinien und haben als Großgrundbesitzer die Aufgabe, Viehherden von unserer Haziendas zu den Märkten in der Umgebung zu treiben, um sie dort zu verkaufen. Die Haziendas der Mitspieler sind zu Spielbeginn noch gar nicht vorhanden und entwickeln sich nach den Wünschen der Mitspieler auf den Landflächen, die das Brachland durchqueren. Sobald eine Hazienda existiert, kann sie weiter vergrößert werden und beginnen, ihre Viehherden zu den Märkten zu treiben. Ziel ist es, seine Herden zu den meisten Märkten zu treiben und/oder über die größten Haziendas zu verfügen. | |||||||
Ablauf: | Vor uns liegt ein Spielplan mit einem überzogenen Sechseckraster - diverse Landschaften, Ödland, Wasserlöcher und Märkte sind hier erkennbar. Auf den Landschaftsfeldern werden die Mitspieler in Kürze ihre Haziendas errichten und vergrößern sowie ihre Tiere durch das Ödland, an den Wasserlöchern vorbei und zu den Märkten treiben. Dafür stehen jedem Spieler 3 Aktionen pro Runde zur Entwicklung zur Verfügung. Hauptaktionen sind hierbei das Kaufen und Ausspielen von Karten, denn alles, was man auf den Spielplan bringen möchte, muß zuvor auch gekauft werden - Tiere, Landflächen und auch Wasserlöcher. Bei den Karten, die man kaufen möchte, kann man sich immer entscheiden, ob man nun viel oder wenig dafür ausgeben möchte - Das gilt für Landflächen, wie für die Tiere. In beiden Fällen besteht nämlich eine offene und eine verdeckte Nachzugmöglichkeit. Neben diesen wenigen Karten gibt es noch die Haziendas und die Möglichkeit, auf seinen Besitztümern zu ernten - 2 weitere Aktionen, die allerdings nur sehr selten ausgeführt werden können, häufiger wird man seine Herden an neue Märkte anschließen, da dies außerdem eine Möglichkeit ist (neben dem Ernten), wieder zu Geld zu kommen, denn fast alle Aktionen sind so teuer, daß man nicht weiß, ob sich die Investition jetzt noch lohnt und man lieber das Geld behalten möchte. Zweitens ist die Anzahl der angeschlossenen Märkte bei den zwei Wertungen ein wichtiger Punktelieferant. Problematisch beim Anschließen der Märkte ist nur, daß selten genug an allen Märkten Platz für alle Herden ist und man des Öfteren von seinen Zielen abgedrängt wird. Viele Regeln gibt es nicht, die Hazienda zu dem machen, was es ist - viele neue Mechanismen aber auch nicht. Aber, wie dem auch sei, auch bei Hazienda gewinnt man mit vielen Punkten und eine Partie Hazienda ist relativ schnell beendet - in diesem Fall, sobald der Stapel mit den Tierkarten durchgespielt ist. | |||||||
Fazit: | Hazienda ist ein lockeres Spiel, das Wolfgang Kramer mit angenehm einfachen Regeln versehen hat, so daß der Einstieg nicht nur dem Jugendlichen, sondern auch der Familie relativ einfach gelingt. Viele Möglichkeiten stehen den Spielern offen und Punkte gibt es hier wie da, auch wenn die Spieler oft nicht miteinander, sondern nur neben einander her spielen. Selten nur kommen die Spieler sich in die Quere - einzig die begrenzten Anschlußmöglichkeiten der Märkte lassen die Spieler gelegentlich gegen einander geraten. Aber das ist gut so, etwas Konflikt ist nötig, denn sonst könnte man sich auch mit einem Solitär-Spiel beschäftigen. Aber wir spielen gemeinsam und haben miteinander Spaß, daran, Hazienda ein kleines Stück Taktik zu entlocken und gelegentlich zu planen. Nur ist das nicht immer einfach, denn alles kostet Geld und Geld ist knapp. Nicht immer kann man es sich leisten, viel Geld für die offenen Karten auszugeben, so daß mit den verdeckten Karten hauptsächlich arbeitet und sie ab und zu durch die offenen verfeinert. Besorgt man sich dann noch das eine oder andere Wasserloch und legt es auf seinem Weg zu den Märkten ab, kann man auch im Vorbeigehen erfolgreich sein. Die meisten Plättchen, die man legt, legt man wieder an eigene Plättchen an, so daß einem das Prinzip irgendwie bekannt vorkommt. Kein Wunder, findet doch auch 'Durch die Wüste' auf einem Sechseckraster statt und die dortigen Karawanen breiten sich nach genau dem gleichen Prinzip aus und versuchen dabei Märkte zu erreichen, die dort allerdings Oasen heißen. OK, bei Hazienda gibt es noch Landschaften, die sich ausbreiten können, aber das allein macht noch kein komplettes neues Spielgefühl - auch nicht dadurch, daß es hier schwerer ist, an die Märkte anzuschließen, da erst einmal die passenden Karten aus dem Nachziehstapel beschafft werden müssen. Ob diese Ähnlichkeiten nun gewollt oder zufällig sind, in einer Spieleszene, wo gute Spiele und deren Regeln vielerorts bekann sind, mag jeder für sich selber entscheiden. OK, egal wo die Wurzeln von Hazienda liegen, spielbar ist es und es macht dabei auch noch Spaß. Und ein bekannter Mechanismuß in einem Spiel trägt doch effektiv nur dazu bei, daß Gutes nicht in Vergessenheit gerät und einzelne Regeln nicht lange erklärt werden müssen, wenn eben diese Teile wiedererkannt werden. Ab und zu muß man halt nur mal einen Blick hinter die Kulisse werfen, um zu erkennen, was da vor einem liegt. (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 26.02.2006 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |