Wie ich die Welt seheSpielen mit dem Idewedwes und dem Tafkai | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
Abacus Spiele | Urs Hostettler | 2-9 | ab 10 Jahre | 30 Minuten | Euro 15,- |
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Spielziel: | Die Welt - Wunderbare Ansichten eines jeden gilt es, in diesem Spiel zu vertreten und zu zeigen. Ansichten die möglichst gut auf die Vorgaben eines Mitspielers passen - Ein Ansinnen, daß allerdings auch meine Mitspieler haben, so daß es für den Einzelnen etwas schwerer wird. Aber schwer ist natürlich nicht unmöglich, so daß jeder versucht das Beste zu geben. Das Beste zu finden ist nicht immer einfach, denn die eigene Kartenhand und die Einstellung des aktiven Spielers wirken oft dagegen. Mal sehen, was passiert. | ||||||||
Vorwort: | Die Schweizer, mal wieder. Ich wollte doch nur Wie ich die Welt sehe spielen und nicht gleich eine Fremdsprache lernen. Aber kaum hat man die Spielregel in der Hand springen einem schon der Idewedwes und der Tafkai entgegen. 2 Bezeichnungen, die sich durch die gesamte Spielregel ziehen. Hat man die Bedeutung der beiden Worte erst einmal verstanden - was kein Problem ist, da die Spielregel hierbei recht hilfreich ist - ist auch die weitere Regel kein Problem mehr. Das Idewedwes ist ganz einfach das 'Indididuum, das erklärt, wie es die Welt sieht'. Hat dieses Idewedwes irgendwann auf die falsche Karte getippt und einen Punkt abgegeben, wird das Idewedwes sofort zum Tafkai und als dieser den Job gleich noch eine weitere Runde. Der Tafkai wiederum ist 'The artist formerly known as Idewedwes'. Alles klar? Gut, dann kann ich jetzt ja auch mit diesen beiden Begriffen um mich werfen. | ||||||||
Ablauf: | Um zu erfahren, Wie ich die Welt sehe, ist es unvermeidlich, daß man ein paar Situationen und Gelegenheiten hat, vor die man gestellt werden kann. Und wie es der Zufall so will, gibt es genau hierfür 56 MeineWelt-Karten, die je 2 Situationen erklären - diese sind im Spielverlauf den Mitspielern zu präsentieren. Wie ich die Welt sehe gebe ich jedoch nicht einfach so kund, sondern lasse meine Mitspieler präsentieren, wie sie die Welt sehen. Ich bin es dann, der schließlich entscheidet, was davon mir am liebsten ist. Beispielhaft habe ich mal 3 Situationen rausgesucht, die der Idewedwes verwenden kann. 1) Professionelle Scharfschützen bereiten sich mit Θ auf ihren Einsatz vor. 2) Wenn ein Indiangerhäuptling mit dir die Friedenspfeife raucht, bebietet die Sitte, daß du ihm Θ als Geschenk überreichst. 3) Morgens lass' ich mich am liebsten von Θ wecken. In diese Θ-Lücke, die auch mal aus 2 Θs bestehen kann, versuchen nun die Mitspieler ihrerseits einen passenden Θ-Füller einzubauen. Was sie dort einbauen, bleibt ganz alleine ihnen überlassen - sie sind hierbei allerdings auf die maximal 12 Handkarten beschränkt, die ihnen zu Spielbeginn ausgeteilt wurden. Hat der Idewedwes seinen Kartentext mit den Θ-Lücken vorgelesen, ist es an den Mitspielern, sich für einen Θ-Füller ihrer Hand zu entscheiden und diese Karte dem Idewedwes zu geben. Dies muß so geschehen, daß der Idewedwes nicht erkennt, welche Karte von welchem Spieler stammt. Um die Auswahl ein wenig zu erhöhen, wird noch eine zufällige Karte des Nachziehstapels mit den Spieler-Antworten gemeinsam gemischt. Der Idewedwes liest nun mehrfach seinen Θ-Text vor, wobei er das Θ auf seiner ES-Karte jeweils durch den Lückenfüller der Spielerkarten ersetzt. In dieser Phase ist es ganz natürlich, wenn die Spieler auf die gebildeten Sätze reagieren - all zu leicht rutscht einem ein Kichern oder Grinsen über das Gesicht. Das Bemühen sollte allerdings trotzdem darauf liegen, durch Äußerungen jeglicher Art keine Rückschlüsse auf den Urheber der vorgelesenen Fortsetzung zu geben - der Idewedwes sollte sich seinen bevorzugten Lückenfüller unvoreingenommen auswählen können. Der Spieler, dessen Sicht der Welt der Idewedwes auswählt, bekommt seine Karte als Punkt zurück und legt sie vor sich ab - er hat nun eine Handkarte weniger und es somit in den Folgerunden etwas schwerer, ein passendes Mittelstück zum Lückensatz des Idewedwes zu finden. Alle eben nicht erfolgreichen Spieler ergänzen ihre Kartenhand wieder auf die ursprüngliche Zahl mit den Beriffs-Kärtchen, die so wunderbare Begriffe wie 1) Homöopatische Arnika-Kügelchen, 2) die proletarischen Massen oder auch 3) das gesunde Volksempfinden. Diese wenigen Beispiele sind nur 3 von fast 400 Begriffen, die Wie ich die Welt sehe ungemein vielseitig und jede Partie wieder anders werden lassen. Das Spiel endet, sobald es ein Spieler geschafft hat, eine bestimmte Zahl an Begriffs-Kärtchen in Punkte umzuwandeln. Die Anzahl hängt von der Anzahl der Mitspieler ab. So, jetzt wisst ihr, Wie ich die Welt sehe, aber noch nicht, was der Tafkai macht. Der tritt sofort dann in Erscheinung, wenn der Idewedwes sich aus dem gemischten Haufen mit Mitspieler-Antworten die zufällig gezogene Antwort des Stapels raussucht. In diesem Fall wird er sofort zum Tafkai, legt einen Punkt weg und ergänzt seine Kartenhand um eine neue Karte - neue Runde, neues Glück und es kann weiter gehen. | ||||||||
Fazit: | Ich weiß, Wie ich die Welt sehe, aber noch weiß ich nicht, wie meine Mitspieler denken, daß ich die Welt sehe. Alles unter den einschränkenden Bedingungen, die mir meine wenigen Handkarten bieten. Die ES-Karten, die jeweils 2 Θ aufweisen, sind nicht unbedingt für jede Spielrunde geeignet, zumal auch hier das Mischen der Karten zu einem Häufchenschieben auf dem Spieltisch wird, das noch nicht mal der aktive Spieler selber machen kann - der Zufallsbegriff vom Stapel wird hier noch unglaubwürdiger als Verbindung von 2 zufälligen Karten. Vergisst man diese 2-fachen MeineWelt-Karten, so kann man auch mit den verbliebenen Karten problemlos ein lustiges Spiel haben - und wenn man sie nicht aussortieren möchte, kann man das noch immer mitten im Spiel machen - oder einfach die Karte umdrehen, denn oft ist auf der Rückseite nur eine Θ-Lücke vorhanden, die dann natürlich viel angenehmer zu spielen ist - und einfacher außerdem. Spielen kann Wie ich die Welt sehe jeder, der seine Karten und dann auch noch entscheiden kann, welche von diesen Karten wohl am besten in die angebotene &Theta-Lücke passt. Ob das erst ab 10 Jahre geht oder vereinzelt schon früher, das kann ein jeder selber für sich entscheiden - es ist nur eine Frage, wie weit die Mitspieler sprachlich sind. Einen Versuch ist es sicher auch schon 2 Jahre früher wert. Tauchen dabei unerwartet ungewohnte Begriffe auf - was bei einem schweizer Spiel gut möglich ist - kann man auch mitten im Spiel noch klären und so nebenbei noch ein kleines Stück Bildung vermitteln. Und das alles steckt in einem Spiel - in Wie ich die Welt sehe. (cw) | ||||||||
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© Carsten Wesel am 06.12.2004 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |