Notre DameKathedralenbau und seine tierischen Schattenseiten | ||||||
Verlag | Autor | Spieler | Alter | Spieldauer | Preis | |
alea | Stefan Feld | 2-5 | ab 10 Jahre | 60 Minuten | Euro 25,- |
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Spielziel: | Wir schreiben das Jahr X und das liegt irgendwo im 14. Jahrhundert. Die große Kathedrale Notre Dame überragt unser tägliches Leben und auch wenn wir schon einflußreiche Bürger sind, dann wollen wir unseren Einfluß auch weiter mehren, koste es, was es wolle. Wir haben jeder ein eigenes Stadtviertel und dieses zu pushen und nebenbei auch noch genug Geld übrig zu haben, um es Notre Dame zu spenden, das ist ein Traum, den es jetzt zu verwirklichen gilt. | |||||||
Ablauf: | Noch bevor wir überhaupt daran denken können, eine Partie Notre Dame zu spielen, haben wir ein kleines Puzzle vor uns, denn der Spielplan will erst einmal zusammen gesetzt werden. Hierzu gibt es ein kleines Mittelstück mit der Kathedrale, das so viele Seiten hat, wie Mitspieler an der aktuellen Runde teilnehmen. An dieses 3-4-5-Eck legt jeder Spieler sein Stadtviertel an, wodurch - in jeder Zusammensetzung - ein vollständiger Spielplan entsteht. Das allein ist ein kleines Wunder oder wenigstens eine wundersame Fügung, wenn sich die Teile in jeder Runde vollständig zusammensetzen. Wer hier an der sonderbaren Form der Stadtviertel gearbeitet hat, der hat seinen Job wirklich gut gemacht. Die Stadtviertel eines jeden Spielers sind sein Hauptaktionsbereich. Hier findet fast alles statt, was er so plant. Zum Planen werden allerdings auch noch ein paar Handkarten benötigt, von denen jeder Spieler einen eigenen Satz bekommt, dessen Bilder sich in den Vierteln des eigenen Stadtviertels widerspiegeln. Mit diesen Karten kann jeder Spieler anzeigen, wo er in seinem Viertel aktiv werden möchte. Im Spiel werden die Aktivitäten in den Viertel-Vierteln schließlich noch mit farblichen Markern der Spieler angezeigt - aber jeder immer nur bei sich selbst. Einzig die Postkutsche, die auf dem eigenen Marktplatz ihren Startpunkt hat, düst durch die Viertel der Nachbarschaft, um vor Ort Depeschen abzuholen und anderweitig abzuliefern. Eine Notre Dame-Partie selber dauert umgerechnet 9 Runden, die sich in 3 Drittel aufteilen. Jedes dieser Drittel ist identisch und wird mit einer Wertung der Spendenbereitschaft für die Geistlichkeit von Notre Dame abgeschlossen. Aber bevor es so weit ist, haben die Spieler allerhand zu tun/spielen. Ausgestattet mit etwas Geld und ein paar Einflußsteinen, sowie der Kutsche startet jeder mit den gleichen Voraussetzungen. Jede Runde in Notre Dame startet mit 3 neuen Karten für jeden Spieler, die er von seinem persönlichen, gemischten Stapel zieht. Jede dieser Karten erlaubt ihm eine andere Aktion in dieser aktuellen Runde und für jede der möglichen 9 Aktionen gibt es genau eine Karte im Stapel jedes Spielers. Doch jetzt kommt es: Von diesen 3 Handkarten darf nur eine behalten werden. Alle anderen werden an den Nachbarn zur Linken weiter gegeben, während man gleichzeitig von rechts neue Karten bekommt. Aber auch von diesen darf nur eine behalten werden und während man die ungewollte Karte wieder einmal weiter gibt, kommt von rechts eine weitere einzelne Karte. Am Ende dieses Ringtausches hat jeder Spieler Karten mit drei verschieden farbigen Rückseiten auf der Hand, mit denen er diese Runde bestreitet. Doch damit nicht genug, denn es werden nicht 3 sondern nur 2 dieser Karten gespielt, während eine ungenutzt abgelegt wird. Reihum spielen die Spieler ihre Karten aus und legen auch die letzte für alle ungesehen ab. Anschließend muß noch eine kleine Rattenplage bestanden werden und etwas Bestechungsgeld unter die 3 zufällig in dieser Runde anwesenden Personen verteilt werden. Was aber passiert, wenn ich welche Karte ausspiele? Hier offenbart sich ein weiteres Feature von Notre Dame, denn es passiert nicht immer exakt das Selbe bei der selben Karte. Was auf jeden Fall immer passiert ist das Ausspielen eines kleinen Würfel-Markers in das Feld, das meine ausgespielte Karte bezeichnet. Hier bestimmt die Anzahl meiner Würfelchen nun, wie umfangreich meine Aktion wird. Beispielsweise bekomme ich im Geld-Feld 1 Gold für den ersten Würfel, 2 Gold für den zweiten und - sie ahnen es - 3 Gold für den dritten Würfel, den ich in dieses Feld spiele, ohne zwischenzeitig Würfel wieder zu entfernt zu haben. Das geht in gleicher Weise mit einem Siegpunktefeld und mit dem Feld, das den Nachschub an Würfel-Markern regelt, denn dummerweise sind die auch nicht unbeschränkt vorhanden. Weiterhin vorhanden sind Felder, die mir mehr Siegpunkte bringen oder mir weniger Ratten bescheren sowie das Kutsch-Feld, wo die Anzahl der Würfel die Zugweite der Kutsche bestimmt. Nebenan befinden sich noch 2 Felder, die mir für einen Stein, eine alte Ratte abnehmen, aber keine Steigerung aufweisen, sondern statt dessen andere Boni anbieten. Mal sind es die Siegpunkte, mal die Verringerung aller zukünftigen Rattenplagen... Vielfältig sind die Möglichkeiten, doch wer sie am besten kombiniert, der steht mit Notre Dame am besten auf Du und Du. | |||||||
Fazit: | Vielfältig sind die Möglichkeiten, auch wenn man das Gefühl hat, nie genug gegen die Ratten tun zu können UND gleichzeitig dafür zu sorgen, ordentlich Punkte zu bekommen. Ein ewiges Dilemma. Dazu zählt auch, daß man kaum genug eigene Würfelchen hat, so daß man sich auch um diesen Nachschub kümmern muß, wenn man nicht möchte, daß einem die Würfel ausgehen und man sie nur noch auf dem Plan verschieben kann. Aber so vielfältig die Möglichkeiten auch sind, verwirklichen kann man immer nur einen kleinen Teil von dem, denn von den schönen Karten, die man anfangs evtl. mal auf der Hand hatte, kann man ja nur eine behalten. Ich weiß zwar, daß ich jede Karte im Laufe des Spieles mindestens 3x auf die Hand bekomme, aber das heißt noch lange nicht, daß mir diese Aktionen damit sicher sind - sie sind einfach nur möglich. Möglich jedoch, daß sie mir gerade überhaupt nicht in den Kram passen oder die entscheidende Münze fehlt, um z.B. beim Poker um die Punkte beim Bau der Kathedrale, vorne mit dabei zu sein. Notre Dame ist kein schweres Spiel, sondern nur ein Spiel mit vielen Möglichkeiten. Es ist nicht kompliziert nur scheint es so, beim Erklären der einzelnen Felder. Ich habe inzwischen eine zweistellige Spielzahl, doch ist das noch lange keine Garant dafür, die nächste Partie auch zu gewinnen. Eveltuallitäten gibt es genug. Ich werde jedoch weiter versuchen, eine um die andere schöne Partie Notre Dame zu spielen, um das Spiel im Regal nicht einstauben zu lassen. Was jedoch auf jeden Fall auffällt, ist die nicht vorhandene Interaktivität. Jeder Spieler spielt quasi in seinem eigenen Stadtviertel und hat auch selten Gründe, seine Augen auf die Viertel der Mitspieler zu richten - die Postkutsche bekommt man eher im Vorbeifahren mit und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm, so lange nur Postkutschen und keine Ratten kommen. Notre Dame hat auf jeden Fall das Zeug dazu, ein gern gespieltes Spiel zu sein. Ob nun bei den Familienspielern oder bei den Vielspielern. Ja selbst die 2-Personen-Version ist durchaus spielbar und macht kaum weniger Spaß. Was sich auch dadurch erklärt, daß Notre Dame locker runter gespielt werden kann und man eben nicht lange überlegen muß. Man hat 3 Karten und darf eine davon behalten oder Man hat 3 Karten und darf eine davon nicht spielen. Das sind die großen Entscheidungen, die jedoch kaum schwerer sind als die Frage 'Wann spielen wir wieder Notre Dame'. Ich würde es sofort wieder spielen, und Du? (cw) | |||||||
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© Carsten Wesel am 01.07.2007 für www.fairspielt.de. Kontakt-Email zum Webmaster. |